Kyusho Jitsu-Lehrgang in Höhenkirchen – auch in Zeiten von Corona erfolgreich

Kyusho Jitsu-Lehrgang in Höhenkirchen

Die beiden Trainer: Großmeister Fritz Oblinger und Dr. Alexander Steinmann

Am 18.07.2020 veranstaltete die Karateabteilung der SpVgg Höhenkirchen / Hisatake-Dojo wieder einen Kyusho Jitsu-Lehrgang im Rahmen der Seminarreihe des Bayerischen Karate Bundes (BKB). Ziel des Kyusho Jitsu ist nicht mit körperlicher Stärke, sondern mit der inneren Energie bessere Effekte in der eigenen Kampfkunst wie dem Karate zu erzielen. Zentral ist dabei, wie man Prinzipien wie Yin und Yang oder Vitalpunkte praktisch berücksichtigen kann, um damit die eigene Kampfkunst zu bereichern. Unter den Umständen der Corona-Krise war dieser einer der ersten Karate und Kyusho Jitsu-Lehrgänge in Bayern seit den Ende Juni erfolgten Lockerungen der Einschränkung des Trainingsbetriebs.

Die Rahmenbedingungen waren aufgrund COVID-19 nicht einfach und zudem auch ständig im Fluss. Letztlich wurde ein kontaktloser Lehrgang mit Abstandsgebot durchgeführt, was in den Kampfkünsten schon eine Ausnahme darstellt. Auch andere Corona-Auflagen und eine Terminverschiebung aufgrund der geänderten Hallenbelegung am zunächst vorgesehenen Termin waren zu berücksichtigen, so dass Veranstalter wie Teilnehmer schon eine gewisse Flexibilität mitbringen mussten.

Aber wie ein Sprichwort besagt „Karate heißt siebenmal hinfallen und achtmal wieder aufstehen“, ließen sich Trainer und Teilnehmer dann durch die ungewöhnlichen Umstände nicht aufhalten. Wieder dabei war der Stilrichtungsreferent für Shotokan-Karate sowie Kyuho Jitsu im BKB, Kyoshi (Großmeister) Fritz Oblinger, 8. Dan, als Hauptreferent. Für das gastgebende Hisatake-Dojo gestaltete Sensei Dr. Alexander Steinmann, 3. Dan, eine Trainingseinheit   Insgesamt folgten 20 Karateka aus Höhenkirchen und befreundeten oberbayerischen Dojos der Einladung und waren über das gebotene Programm dann auch nicht enttäuscht.

Es begann mit Qui Gong-Techniken als Aufwärmtraining - auch für die inneren Energiequellen. Dann folgten auch theoretische Erklärungen zu den Grundlagen der Energielehre in der traditionellen chinesischen Medizin und Dehnungsübungen ebenfalls mit energetischen Elementen. Besonderer Schwerpunkt in der ersten Einheit war das Kiai Jutsu: der Kiai (Kampfschrei) ist fester Bestandteil des Karate, aber diesen Kiai bewusst einzusetzen, um innere Energie in die äußerliche Angriffs- oder Block-Technik zu leiten, ist kein Allgemeinwissen. Danach wurde in der zweiten Einheit die Kata (Form) Shin Chi Gi shodan und deren Anwendungen gelehrt; eine spezielle Kata, die die verschiedenen Stände und Techniken in einen Kontext zu den zuvor erlernten Techniken des Kiai Jutsu setzt.  

Obwohl dieser Lehrgang von den Anwesenden sehr positiv aufgenommen wurde, ist es für die Höhenkirchener Karateka noch offen, wie es mit Lehrgängen 2020 weitergehen kann - man wird die weitere Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens abwarten müssen. Im nächsten Jahr wird auf alle Fälle die Kyusho Jitsu-Seminarreihe des BKB weiter fortgesetzt. Kyoshi Fritz Oblinger hat sein erneutes Kommen für den 18.07.2021 zugesagt. Die Karateabteilung wird auch den, am 21.03.2020 Corona-bedingt abgesagten, großen Karate-Lehrgang mit den Meistern Carlos Molina, Andreas Albrecht und Michael Schölz in 2021 nachholen. Eine Ausschreibung für diese Termine - wie für alle anderen kommenden Veranstaltungen - wird rechtzeitig hier auf der Homepage der Karateabteilung der SpVgg Höhenkirchen veröffentlicht.

Bericht und Bilder: Dr. Alexander Steinmann